Vertreter beider Initiativen fahren gemeinsam dort hin, um mit 40 weiteren Vereinen, Verbänden und Initiativen im Aktionsbündnis Agrarwende Berlin-Brandenburg sowie vielen Einzelpersonen, Verbrauchern und Landwirten für eine nachhaltige Landwirtschaft zu demonstrieren.
Der Termin hat Bedeutung: wenige Tage vor der nächsten Agrarminister-Konferenz und den anstehenden Landtagswahlen bringen die Demonstrantinnen und Demonstranten am kommenden Sonntag ihre Forderungen unter dem Motto „Massentierhaltung abwählen“ zum Ausdruck. Auf der abschließenden Kundgebung wird auch Andrea Stelmecke von der BI Wittstock Contra Industriehuhn auf der Bühne sprechen.
„Wir glauben der Politik und der Agrarlobby nicht, die uns weismachen will, dass die neuen Megastallanlagen für Turbohähnchen und -schweine dem Tierwohl dienen. Wir sehen mittel- und langfristig große Gefahren für Natur, Umwelt und das menschliche Lebensumfeld. Niedersachsen hat es uns mit viel kleineren Anlagen die über Jahrzehnte betrieben werden, vorgemacht. Daher gehen wir auf die Straße und fordern von der Landesregierung und der Agrarministern der Länder ein Hin zu einer Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung, die den Titel nachhaltig auch wirklich verdient!“, sagt Albrecht Gautzsch, Sprecher der BI Wittstock Contra Industriehuhn.
Genau vor einem Jahr, am 31.8.2013, umzingelten 7000 Menschen im Zuge einer Demonstration den Schlachthof im niedersächsischen Wietze bei Celle. Für die Wittstocker und viele andere Brandenburger Gegner der Massentierhaltung hat dieser Schlachthof des Rothkötter-Konzerns eine große Bedeutung: Seiner mangelnden Auslastung ist es zu schulden, dass neue Megaställe in Brandenburg geplant und gebaut werden müssen, um die Schlachtkapazitäten von 400.000 Masthähnchen pro Tag zu erreichen. Anlagen für die es beim – aus der Tiertransportperspektive gesehen näherliegenden – Nachbarn Niedersachsen keine Genehmigungen mehr gibt.
„Mit 70 Millionen Euro hat das Land Brandenburg in den letzten 5 Jahren den Ausbau der industriellen Massentierhaltung gefördert. Dass die Landesregierung derart offenherzig die Agrarkonzerne und ihre Tochterfirmen einlädt, ist deutliches Zeichen, dass sie mehr auf die Lobby der Massentierhalter hört, als auf das Volk.“ schlussfolgert Gautzsch.
Der von der BI Wittstock Contra Industriehuhn zusammen mit dem NABU Brandenburg Anfang Juli gerichtlich erreichte vorläufige Baustopp der Mastanlage in Groß Haßlow, deren Betreiberfirma dem Rothkötter-Konzern angehört, hat bundesweit Aufmerksamkeit in Agrarkreisen erregt. Die Entscheidung in der zweiten Instanz steht unmittelbar bevor. „Wir gehen davon aus, dass die Richter die erste Instanz bestätigen werden,“ ist Albrecht Gautzsch zuversichtlich.
Kontakt / Ansprechpartner für die Demo:
Thomas Lau, Tel.: 0160-97329811
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